News-Archiv | Artikel vom 02.11.2022

Nachhaltigkeit: Wie grün kann (m)eine Versicherung sein?

Nachhaltigkeit spielt in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle. Gut so, denn schließlich legt unser Handeln den Grundstein für eine lebenswerte Zukunft aller Folgegenerationen. Insbesondere Umweltkriterien spielen eine wachsende Rolle bei Kaufentscheidungen. Dieses verantwortungsvolle Handeln beschränkt sich nicht nur auf Lebensmittel, Mobilität oder Kleidung, sondern betrifft auch immer mehr die Bereiche Absicherung und Vorsorge.

Nachhaltige Geldanlagen haben in der jüngsten Vergangenheit eine hohe Nachfrage erfahren. Immer mehr Deutsche können sich auch vorstellen, eine nachhaltige Versicherung abzuschießen, wie eine Allensbach-Umfrage ergab. Dabei fragen sich noch immer viele Verbraucher, wie eine grüne Versicherung überhaupt funktionieren kann?

Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Da es (noch) keine verbindlichen Standards und Definitionen für nachhaltige Versicherungen gibt, zeigt sich der Markt noch recht heterogen. Als gemeinsame Basis gelten die drei Nachhaltigkeitskriterien aus Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die bekannte Abkürzung „ESG“, stammt aus den englischen Bedeutungen Enviroment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung).

Nachhaltigkeit bei den Versicherern
Wie für jedes Unternehmen wachsen auch für Versicherungsgesellschaften die Anforderungen, nachhaltig zu agieren. Großen Einfluss können die Versicherer über die Verwendung der Kundenbeiträge ausüben, also über ihre eigene Kapitalanlage. Immer mehr Versicherer agieren hier nach Ausschlusskriterien, wodurch bestimmte Investments verboten sind (z.B. in Waffen, Tabak oder Menschenrechtsverletzungen) oder auch Positivlisten, wo gezielt in Projekte und Objekte investiert wird, die nachgewiesener Maßen nachhaltig sind (z.B. Krankenhäuser, Schulen, Windparks).

Nachhaltige Alters­vorsorge
Grüne Investitionsmöglichkeiten stehen zunehmend auch den Kunden zur Verfügung. So stehen bei fondsgebundenen Rentenversicherungen mittlerweile bei fast jedem Anbieter eine Vielzahl nachhaltiger Fonds zur Verfügung, in die der Kunde seine Sparbeiträge investieren kann. Damit lassen sich Vermögensaufbau und der Wunsch mit seinem Geld etwas „Gutes tun“ zu wollen prima verbinden.   

Nachhaltige Versicherungen
Bei Sachversicherungen, wie zum Beispiel der Hausrat-, Haft­pflicht- oder Kfz-Versicherung sind die Anbieter sehr kreativ, um ihren Tarifen einen grünen Stempel aufzudrücken. Über Sinn und Unsinn kann man hier streiten, ein paar Ansätze scheinen sich jedoch durchzusetzen.

Insbesondere der Punkt der „Mehrleistungen“ findet sich hier bei nachhaltigen Sachversicherungen. Hier leisten die grünen Tarife im Schadenfall mehr, wenn bei der Neuanschaffung auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Muss zum Beispiel die alte Waschmaschine durch einen Hausratschaden ersetzt werden, bekommt der Versicherte mehr Geld von der Versicherung, wenn er ein besonders energieeffizientes Neugerät von der Entschädigung kauft.

Bei Kranken­ver­si­che­rungen können spezielle Präventionsangebote und Leistungen aus der Alternativmedizin den Tarifen einen grüneren Anstrich verleihen. Kfz-Versicherer honorieren niedrige Emissionswerte mit niedrigen Prämien und in der Unfall- oder Pflege­ver­si­che­rung werden soziale Hilfeleistungen geboten.
 
 




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